Simulation oder ‚so tun als ob‘ wird im Projekt Nachbarschaft Welt auf unterschiedliche Weise praktiziert.
Im Wesentlichen üben die Schüler*innen sich in der Vorstellung, ein Kind in einem anderen Land zu sein. Die konkreten Inhalte dafür erhalten sie durch Info-Karten und fachspezifische Unterrichtsinhalte
Diese Art der Simulation stärkt nicht nur die Motivation, Informationen aufzunehmen und zu verstehen, sondern bewirkt in der Regel Betroffenheit, Empathie und Mitgefühl mit Kindern in der Welt.
Insofern ist die Simulation eine gute Hinführung zu einem virtuellen und dann tatsächlichen Schüler*innenaustausch. Horizonterweiterung und Perspektivwechsel, aber auch Empathie und Mitgefühl werden vermittelt und geübt.
Wie wir Simulation praktiziert?
Wir üben Simulation auf verschiedene Arten: Vorstellungsübungen, Rollenspiele, Dialoge und Präsentationen mit unterschiedlichen Inhalten. Es gibt verschiedene Vorstellungsübungen mit unterschiedlichen Zielen und Inhalten.
In den Verwandlungsübungen zu Beginn des Unterrichts geht es um einen bewussten Perspektivwechsel. Während die Kinder ihr Namensschild überziehen stellen sie sich je nach Anleitung ihr Leben in dem anderen Land vor.
Es spielt dabei keine Rolle, dass dieser Perspektivwechsel nicht der Wirklichkeit entsprechen kann. Es geht um die Intention und den Versuch. Er wird im weiteren Verlauf des Projekts bis zu dem Zeitpunkt des virtuellen und tatsächlichen Schüler*innenaustausches besser gelingen und zu mehr Offenheit und Resonanz und einem besseren Kontakt beitragen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Rollenspielen im Projekt. So können die Kinder z.B. im Fach Deutsch Szenen aus Jugendromanen oder von Legenden im Fach Religionen nachspielen. Mit Rollenspielen können auch alltägliche Begebenheiten und Stereotypen bewusst gemacht werden wie z.B. beim Rassismus oder um neue Lösungswege auszuprobieren wie z.B. bei der Verteilung des Reichtums in den Ländern.
Erfahrungsgemäß erleichtert und schützt die Übernahme von Rollen, sich in andere Menschen und Lebenssituationen hineinzuversetzen, weil die Rolle auch wieder verlassen werden kann. Das unterstützt und fördert auch die gemeinsamen Reflexionen.
Das Besondere in den Dialogen und Präsentationen ist, dass die Schüler*innen in der Ichform sprechen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellt sich meistens ein interessanter Effekt ein. Sie können leichter und freier sprechen. Wir erklären uns das so, dass es um sie selber und nicht um die Darstellung eines ‚fremden‘ Sachverhaltes geht.