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Tu, was du willst?!

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33 Jahre und noch nicht erwachsen? Immer wieder ertappt sich Michael Feike dabei, die Verantwortung für sein Befinden in fremde Hände zu legen. Selbstkritisch beschreibt er den schmerzhaften Prozess seiner Selbsterkenntnis.

Einmal fuhren wir mit dem Auto eine Landstraße entlang. Hinten im Kindersitz saß meine Tochter und beschwerte sich: „ Die Sonne blendet! Die Sonne soll weggehen, Papa!“ Ich schlug vor: „Mach doch die Augen zu.“ Sie aber beharrte darauf: „Ich will nicht die Augen zumachen, die Sonne soll weg!“

Kürzlich fand ich einen Brief meiner Vermieterin an der Haustür. Ich sei mit meiner Miete im Rückstand. Wenn das Geld nicht bis Anfang nächster Woche auf ihrem Konto sei, dann hätte ich mit einem weiteren Brief zu rechnen – von zwar von ihrem Anwalt. Ich ärgerte mich über diese Ansage. Ist doch keine Art, einem gleich mit dem Anwalt zu drohen. Man kann doch miteinander reden! Verbitterte, spießige Tante!

Aber – ist es etwa ihr Versäumnis, dass ich meine Miete nicht bezahlen konnte? Mein wertgeschätzter Lehrer Ringu Tulku Rinpoche sagte einmal: „ Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, nur du selbst bist verantwortlich; die schlechte, nur du selbst bist verantwortlich.“

Wieder und wieder ertappe ich mich dabei, dass ich die Verantwortung für meine Befindlichkeit in fremde Hände lege. „Die Sonne blendet und soll weg!“ Wieder und wieder mache ich die Außenwelt für mein Glück und meine Unzufriedenheit verantwortlich: meine Vermieterin, meine Nachbarn, meine Kinder, meine Lebensgefährtin, die Bundeskanzlerin, den Chef von Nestlé, den amerikanischen Präsidenten, … – Gott und die Welt mache ich verantwortlich dafür, wie es MIR geht!

Langsam dämmert es mir: Moment – ist das nicht ein ziemlich infantiles Verhalten? Bei jedem Unbehagen loszuschreien und zu erwarten, dass mich irgendjemand streichelt, füttert und mir die Windeln wechselt?

Erwachsen werden – aber wie?

Was heißt „erwachsen werden“? Vielleicht genau das, dass ICH die volle Verantwortung für MEIN Leben übernehme, für jeden meiner Schritte, jede meiner Äußerungen, jede Stimmung, jedes Gefühl, jeden Gedanken. Solange ich der infantilen Gewohnheit nachgebe, irgendeinem Ereignis, irgendeinem Menschen, irgendwelchen äußeren Umständen die Verantwortung für meine ureigene Befindlichkeit zu übertragen, bleibe ich unmündig. Im selben Maß, wie es mir gelingt, die volle Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen, werde ich erwachsen.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn ich wirklich bereit bin, die volle Verantwortung für mein Tun und Lassen zu übernehmen, dann kann ich tun und lassen, was ich will. Ich kann tun und lassen was ich will, wenn ich wirklich bereit bin, die Konsequenzen meines Tuns zu tragen. Und hier entsteht ein Raum der Unabhängigkeit. Ich kann nicht erwarten, dass irgendjemand die ganze Welt in Leder einpackt, nur damit ich mir meine Füße nicht verletzte, aber ich kann mir ganz einfach Schuhe anziehen.

Es ist meine Entscheidung, wie ich auf die Gegebenheiten reagiere. Letztendlich liegt es bei mir, ob ich mich gut oder schlecht fühle. Solange ich dich dafür verantwortlich mache, bin ich abhängig von deinem Wohlwollen, deinen Launen und deinen Stimmungen.

Durch meine Äußerungen gestalte von Moment zu Moment den Ereignisraum. In dem von mir gestalteten Raum kann ich wiederum von Moment zu Moment entscheiden, wie ich auf die Ereignisse reagiere. Seitdem ich verstanden habe, dass nur ich selbst für mein Leben verantwortlich bin und bereit bin, diese Verantwortung anzunehmen, macht mir mein Leben immer mehr Spaß. Darüber hinaus begreife ich langsam, dass ich nur dann in der Lage bin, an einer leidfreieren globalen Zukunft mitzugestalten, wenn ich endlich die volle Verantwortung für mich und mein Leben übernehme.

Michael Feike, 32, lebt mit seinen beiden Kindern zwischen Ammersee und Lech. Er arbeitet als Lyriker, Bauer, Gärtner, Altenpfleger, Kabelträger, Töpfer, Veranstalter und freier Autor.
Info: www.openmind-dharma.net

 

 

 

 

 

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Totaler Schwachsinn, weil ich dem Autor unterstelle nicht zaubern zu können. Und meiner Meinung nach ist jedes Gefühl von Autonomie und Verantwortung nur eine Illusion. In der Natur gilt nur ein Prinzip: FRESSEN und GEFRESSEN WERDEN. Darüber hinaus gilt DAS RECHT DES STÄRKEREN. Es tut mir aufrichtig Leid dies so feststellen und erkennen zu müssen. Aber: Ich bin nicht Gott, noch göttlich, sondern nur ein sterbliches Stück Fleisch, mit Bedürfnissen, Wünschen und Ängsten. Und dies macht die Welt zu dem, was sie ist. Zu einem Gefüge zwischen Chaos und Ordnung. Einem verschimmeltem Planeten, dem eine tragische Schönheit innewohnt. Letztendlich vergänglich und unbedeutend. Jedoch an kosmische Gesetze und Gegebenheiten gebunden.

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