Ist eine moderne Gesellschaft ohne Wirtschaftswachstum vorstellbar? Hören Sie den Vortrag von Niko Paech, einem der bedeutendsten Vertreter der Postwachstumsökonomie.
Die Postwachstums-Bewegung engagiert sich für alternative Wirtschaftskonzepte und rüttelt an den Grundfesten der liberalen marktwirtschaftlichen Ordnung. Angesichts der sozialen Verwerfungen und ökologischen Zerstörung, die das bestehende System global erzeugt, setzen die Vertreter nicht auf ein weiteres Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Produktion und Konsum sollten maßvoll sinken, ohne die Stabilität der Versorgungsstrukturen zu schwächen.
Die Postwachstumsökonomie ist eine Absage an grünes oder nachhaltiges Wachstum, aber sie fordert auch den Einzelnen heraus, sein alltägliches Handeln zu überprüfen – hin zu mehr Gemeinschaft, nachbarschaftlichem Teilen, anderen Formen von Mobilität und Freizeitgestaltung, weniger Konsum.
Am 27. Mai war Niko Paech, der seit 2010 Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist, zu Gast in der GLS-Bank Hamburg. Auf Einladung des UmweltHaus am Schüberg stellte er seinen Ansatz der Postwachstumsökonomie und Alternativen zum „Mainstream-Ökonomie-Konzept“ vor. Er ging auch auf den notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozess ein.
Wir danken dem UmweltHaus am Schüberg und Niko Paech für die Möglichkeit, den Vortrag zu veröffentlichen.
Nico Paech ist Volkswirt und seit 2010 Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Seine Forschungsschwerpunkte: Umweltökonomie, Ökologische Ökonomie und Nachhaltigkeitsforschung. Autor mehrerer Bücher, zuletzt: „Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“, oekom Verlag 2012