Testen Sie einen klimaschonenden Lebensstil
Während der Zeit des Klimagipfels in Paris wollen wir einen klimaschonenden Lebensstil ausprobieren und damit den Vertretern der 193 Staaten zeigen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz. Hier gibt es Tipps, was Sie tun und lassen können, um das Klima zu schützen.
Gehören auch Sie zu den 85 Prozent der Menschen weltweit, die laut einer Umfrage des Pew Research Centers in Washington meinen, dass der Klimawandel ein ernstes Problem darstellt? Und zu den drei Vierteln der Menschen weltweit, die es unterstützen würden, wenn ihr Land einem verbindlichen Klima-Abkommen zustimmen und seine Treibhausgasemissionen begrenzen würde?
Diese Zahlen, die die FAZ jüngst veröffentlichte, sind ermutigend. Wir möchten den Kräften, die wirksame Maßnahmen ergreifen wollen, den Rücken stärken. Daher lädt das Netzwerk Ethik heute zu einem Experiment ein: Lassen Sie uns für die nächsten zwei Wochen einen klimaschonenden Lebensstil ausprobieren. Wie geht das?
Machen Sie mit beim Klimaschutz
Der Schlüssel zum Klimaschutz ist der Energieverbrauch und dieser hängt sehr stark mit unserem Lebensstil zusammen. Je weniger Energie wir verbrauchen und je bewusster wir leben, umso besser ist es für das Klima.
Im Folgenden geben wir Ihnen Anregungen, die Sie in den kommenden zwei Wochen ausprobieren können. Wenn Sie weitere Ideen haben, mailen Sie uns oder nutzen die Kommentarfunktion, damit auch andere inspiriert werden.
Bewusster Konsum
Der Energiesektor verursacht den Löwenanteil der Kohlendioxid-Emissionen. Dazu gehören das Heizen und der Stromverbrauch. Wir sollten uns bewusst sein: In jedem Artikel, den wir kaufen, steckt Energie. Das betrifft nicht nur die Herstellung der Produkte, sondern auch die Verpackung und den Transport.
Überlegen Sie genau, was Sie kaufen, ob Sie es brauchen und denken Sie über Alternativen nach! Kann ich mir ein Gerät auch irgendwo leihen? Hält das Smartphone vielleicht noch ein, zwei Jahre? Bekomme ich Kleidungsstücke im second-hand-Laden oder auf Kleidertauschbörsen? Kann ich Recyclingpapier kaufen?
Härtetest: CO2-Verbrauch im virtuellen Leben
Sie denken: Wenn ich zu Hause bleibe und im Internet surfe, schütze ich das Klima. Doch die Server-Farmen, also die Hardware für unsere Internetnutzung, sind energieintensiv. Der amerikanische Soziologe Michael Carolan hat ausgerechnet:
Mit 100 Google-Suchen, die am Tag schnell zusammen kommen, plus zwei zehnminütigen YouTube-Videos und einer einstündigen Recherche im Internet, blasen wir 1660 Gramm CO2 in die Luft. Die Bewohner der virtuellen Welt verbrauchen jährlich fast so viel Strom wie ein Mensch im echten Leben (Michael Carolan. Chepaonomics. Warum billig zu teuer ist. Oekonom Verlag 2015).
Dies wird vermutlich der Härtetest. Wird es uns gelingen, nicht reflexartig zum Smartphone zu greifen, das Surfen im Internet zu minimieren, sich mal aus Facebook auszuklinken? Und was machen wir mit der Zeit, die dadurch frei wird?
Falls das alles nicht gelingt, wäre dies eine gute Gelegenheit, den Energieversorger zu wechseln. Stromanbieter wie Lichtblick, Greenpeace energy und andere stellen Strom umwelt- und klimaschonend bereit.
Mobil sein mit weniger CO2
Rund 18 Prozent aller Treibhausgase gehen auf das Konto des Verkehrs, insbesondere Flugreisen und Autofahren, aber auch Güterverkehr. Ist es möglich, vom 30.11. bis 11.12. auf das Fliegen zu verzichten? Wer beruflich unterwegs sein muss, könnte wenigstens innerhalb Deutschlands auf die Bahn umsteigen. Es kann sogar Spaß machen, sich ohne Stress durch die Lande bewegen zu lassen. Auch für die Urlaubsplanung bringen einen solche Erfahrungen auf andere Ideen.
Auch ein schönes Experiment wäre, zwei Wochen sein Auto stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen. Oder eine längere Strecke zu Fuß zu gehen; dies ist obendrein noch gut für die Gesundheit, wir tanken Licht und Luft. Für diejenigen, die abgelegen wohnen, gibt es Park-and-Ride-Angebote oder die Möglichkeit, sich zu Fahrgemeinschaften zusammenzuschließen.
Ernährung ohne Fleisch
Die Nutztierhaltung in der Landwirtschaft ist ebenfalls für die Emission von Treibhausgasen verantwortlich, insbesondere die Massentierhaltung. Tiere stoßen Methan aus, eines der wirksamsten Treibhausgase überhaupt. Wie wäre es, zwei Wochen lang Fleisch vom Speiseplan zu streichen?
Ein Besuch in einem guten vegetarischen Restaurant wird das Vorhaben leichter machen. Wer mag, kann sich ein vegetarisches Kochbuch kaufen und neue Rezepte ausprobieren. Wer zu all dem keine Lust hat und auf Fleisch nicht verzichten will, könnte Bio-Fleisch einkaufen. Das ist zwar teurer, mildert aber die Auswirkungen auf Umwelt und Klima.
Wer es wirklich wissen will, experimentiert mit veganer Ernährung, denn auch die Produktion von Milchprodukten ist relevant für das Klima. Mittlerweile gibt es vegane Supermärkte, vegane Kochbücher und Restaurants. Dies wäre eine gute Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren.
Klimaschutz geht uns alle an.
Jeder kann seinen ökologischen Fußabdruck hier überprüfen, also den Abdruck, den er als Einzelner auf dieser Erde hinterlässt – einfach nur durch den Lebensstil, Konsum, Energieverbrauch und nicht zu vergessen die Müllberge, die jeder von uns produziert.
Jedes Jahr rückt der “Welterschöpfungstag” weiter nach vorne. Ab diesem Tag übersteigt unsere jährliche Entnahme an Ressourcen die Kapazitäten der Erde, diese Rohstoffe neu zu bilden. 2010 war er am 21. August, dieses Jahr schon am 13. August. Bald bräuchten wir eine weitere Erde, um auch in Zukunft so zu leben wie jetzt. Daher ist Eile geboten, und jeder Einzelne kann etwas tun.
Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit der Klima-Diät mit uns teilen: Schicken Sie uns eine E-Mail: redaktion@ethik-heute.org oder nutzen Sie die Kommentarfunktion. So können wir uns gegenseitig auf diesem Weg bestärken und inspirieren.
Birgit Stratmann
—————————es heist “Recycled Paper,” und nicht Recycling Paper wie hier geschrieben worden ist, bitte…. Auch Greenpeace ist doch kein “Stromanbieter,” oder? Aber ich stimme ein über energie und Klima,
deshalb habe ein Buch über ethicsche Bauen, mit 101 Fallstudien über ethischen Fragen oder Problemen……. weltweit. Und Energie sparen und “Grüne” Materialen zu benützen sind die Hauptsache. Auch dass das World Bank weniger als 5 Millionen für jede “DAM” ausgeben darf! Sie bauen schlecten DAM DAMS und nicht passende kleineren, die ökologisch besser sind! Dingen zu überlegen……. Deine Prof. S. M. Imschweiler.