Ein Vortrag von Lisa Freund
Lisa Freud, die die Hospizbewegung in Deutschland mit aufgebaut hat, war am 19. April 2016 zu Gast im Netzwerk Ethik heute. Sie sprach darüber, wie wir in Grenzsituationen besonnen bleiben können. “Es ist gut, keine Rezepte zu haben”.
Bei lebensbedrohlicher Krankheit, Sterben und Tod von Nahestehenden werden wir mit der Unberechenbarkeit des Lebens konfrontiert. Wir sind verwundbar, wir haben nicht in der Hand, was geschieht. Wir werden in einer Gefühlsachterbahn umhergeworfen.
„Es ist gut, keine Rezepte zu haben“ sagte Lisa Freund in ihrem bewegenden Vortrag. Denn die normalen Orientierungs- und Handlungsmuster funktionierten in solchen Situationen meist nicht.
Sie berichtete, wie sie selbst bei der Begleitung sterbender Menschen mit starken Gefühlen wie Angst, Ekel, Ablehnung, Unruhe und Stress umgeht. Die wesentliche Fähigkeit, die es zu entwickeln gilt, sei, Widerstände aufzugeben und zuzulassen, was auch immer geschieht.
Entscheidend für Grenzsituationen sei es, eine innere Kraftquelle zu haben – sei es eine religiöse Praxis, eine Atemmeditation, der Glaube an etwas, was nach dem Leben kommt. So könne man inneren Frieden auch in turbulenten Situationen bewahren.
Den Vortrag können Sie sich in unserer Audiothek herunterladen. Diese gehört zum Premium-Bereich dieser Website. Wenn Sie Mitglied im Freundeskreis Ethik heute werden (für 60 Euro im Jahr) erhalten Sie Zugang. Sie unterstützen damit auch diese Website, die jede Woche neu, kostenlos, ohne Werbung Beiträge zum Inspirieren und Nachdenken liefert.
Lisa Freund, Jahrgang 1951, von Beruf Lehrerin, Supervisorin, Autorin, Seminarleiterin. Sie ist seit 1990 aktiv in der Hospizbewegung und bildet Hospizhelfer aus. Sie hat ein eigenes Seminarprogramm entwickelt, in dem sie östliche Weisheit und westliches Wissen miteinander verbindet. Mehr unter www.lisafreund.de
Buchveröffentlichungen: „Das Unverwundbare“ (2011,) „Geborgen im Grenzenlosen“ (2012), beide Bücher sind im O.W. Barth Verlag erschienen.