Ein Vortrag von Ursula Baatz
Die Buchautorin Ursula Baatz hat umfangreich zur Geschichte der Achtsamkeit im Westen recherchiert. In ihrem Vortrag zeichnet sie nach, wie Achtsamkeit Teil des “gesellschaftlichen Nützlichkeitskalküls” der neoliberalen Gesellschaft wurde. Die ethische Basis ging im Westen weitgehend verloren.
Aus der weitgehend unbekannten buddhistischen Meditationspraxis Vipassana entstanden Methoden der Achtsamkeit, die Psychotherapeuten und Managerinnen genauso anwenden wie das US-Militär. Ursula Baatz zeichnet in ihrem Vortrag die faszinierende und facettenreiche Geschichte dieses Wandels nach.
Was passiert, wenn Achtsamkeitspraktiken aus einem vormodernen, vorwiegend monastischen Setting in eine Industrie- und Informationsgesellschaft transferiert werden? Welche ethischen Positionen und Haltungen sind damit verbunden? Baatz hielt den Vortrag am 18. April 2023 im Rahmen eines Online-Abends, veranstaltet von Netzwerks Ethik heute.
Ursula Baatz ist Philosophin und Publizistin, langjährige Radio-Redakteurin (ORF-Ö1-Wissenschaft und Religion). Lehraufträge an den Universitäten Klagenfurt und Wien für interkulturelle Philosophie bzw. Ethik. Achtsamkeitslehrerin (MBSR, MSC, IMP). Praktiziert und lehrt Zen in christlichem Kontext (Escuela Zen „Zendo Betania“). Buchautorin, zuletzt erschienen: Achtsamkeit. Der Boom. Hintergründe, Perspektiven, Praktiken. Vandenhoeck & Ruprecht Verlage 2023